Buntes Bad Neustadt

Buntes Bad Neustadt

Die Gruppe „Imanzi“ war der Hingucker und das highlight schlechthin bei der zweiten Auflage des Afrika-Festivals in Bad Neustadt. Ihre Tänze begeisterten das Publikum.

„Abana Baseka“ – das ist das große Ziel und auch der Name der Hilfsaktion für Menschen in Ruanda. Ja lachende Kinder gab es bei der zweiten Auflage des „Afrika-Festivals“ in Bad Neustadt zuhauf. Aber auch die erwachsenen Besucher strahlten an beiden Festivaltagen mit ihren Gästen aus Ruanda um die Wette. Die frische, jugendlich unbeschwerte Fröhlichkeit und ausgelassene Lebensfreude der jungen afrikanischen Studenten wirkte richtig ansteckend. Vor allem die Musik war es, die beim Festival alle Entfernungen und Sprachbarrieren überwand und das event zu einem großartigen Treffpunkt und Miteinander von jung und alt, groß und klein, weiß und schwarz werden ließ.

Bad Neustadt war bunt an diesem Samstag nachmittag. Nicht nur die farbenprächtigen  afrikanischen Gewänder sorgten für diesen Eindruck sondern auch das zwanglose, friedvolle und ausgelassene Miteinander von Afrikanern und Europäern, von unterschiedlichsten Nationalitäten und Hautfarben machten das Afrika-Festival zu einem einzigartigen gemeinsamen Fest der Freundschaft, Brüderlichkeit und der Menschen- und Nächstenliebe. Man tanzte, aß, trank, freute sich und lachte miteinander. Warum können  sich nicht die Menschen in der gesamten Welt in dieser Art, mit Respekt, Achtung und Toleranz begegnen ? Auf dem Platz an der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde es jedenfalls so praktiziert. Anfangs noch mit der in der Rhön gewohnten Zurückhaltung. Dann aber, nachdem der Funke übergesprungen war, jubelten und tanzten auch die Besucher fröhlich mit. Moderiert zunächst von Astrid Metz ist es vor allem der hier in Bad Neustadt lebende Patrick, der mit der Gruppe „Imanzi“  auf und vor der Bühne für afrikanisches Flair sorgt. Immer mit einem breiten Lächeln im freundlichen Gesicht wirbeln er und seine Freunde übers „Parkett“. Die afrikanischen Trommeln sorgen dabei für einen Rhythmus, mit dem man einfach mitgehen muss. Odette, Leoncie, Olive, Christa, die beiden Patricks , Charles , Regis und Arnond sind die gute Laune schlechthin. Staunend erleben die Besucher das tänzerische, anfangs vergebliche Werben um die Gunst eines der Mädels mit, die ihn schließlich erhört, als er ihr Haar mit einem grünen Zweig schmückt. Beeindruckend dann die tänzerische Darstellung des täglichen „Kampfes ums Leben in Uganda, Ruanda und Burundi“. Dank dieser prächtigen Animation lassen es dann auch Sofia Trammer  und ihre Kinder aus der Zumba-Gruppe mächtig krachen. Begeistert von den tänzerischen Darbietungen der Kinder machen auch die Gäste aus Ruanda gerne mit. Bunt wie das Programm, die Gäste und das ganze Fest ist auch das Speisenangebot an diesen Tagen. Neben den üblichen deutschen Grillspezialitäten finden auch der afrikanische Rindfleischeintopf mit roten Bohnen und Gemüse (Isaforiya), Pfannkuchen mit Bananen und das vegetarische, arabische Falafel  (mit Hummus) gerne den Weg in die hungrigen Mägen. Die kids lassen sich farbenfroh schminken, Rasta-Zöpfe und bunte Fäden in ihre Haare flechten. Dank der charmanten Überzeugungsarbeit von Dekan Dr. Andreas Krefft finden eindrucksvolle wie auch nachdenklich machende Gemälde – vorwiegend mit dem Blick in die Gesichter und die markanten Augen von ruandischen Kindern- bei einer Versteigerung ebenso wie andere Kunstgegenstände neue Eigentümer. Das Motto des Abends „Bad Neustadt bewegt sich“ nehmen v.a. zahlreiche Frauen wörtlich. Gemeinsam mit Sofia Trammer und ihrer Zumba-Gruppe wird getanzt, bis der Schweiß in Sturzbächen fließt. Das Festival und der Erlös werden auch Dekan Dr. Krefft zufrieden stellen und ihm ein Lachen auf das Gesicht zaubern. Schließlich können mit den Geldern die Hilfsprojekte in Gahunga, Kigali, Remera und Kibeho weiter unterstützt werden, die 2012 dank einer großzügigen privaten Spende aus der hiesigen Region für den Bau einer neuen Schule in Gahunga ihre Initialzündung bekamen und ihren Anfang fanden. Dr. Krefft kündigte an, dass im August mit dem Bau einer weiteren, auf acht Klassen ausgelegten Schule begonnen werden soll (Baukosten: ca. 110.000 €), da jährlich 200 Kinder zusätzlich die Schule besuchen. Außerdem möchte er mit solarbetriebenen Lampen am Abend Licht in die stromlosen Domizile der Einwohner dort bringen. Für 50 dieser Lampen (Kosten: ca. 70 €/Lampe) sucht er aktuell Sponsoren. Wer mehr über „Abana Baseka“ wissen möchte, kann sich weitere Informationen auf der Internetseite www.abana-baseka.de holen und natürlich auch gerne für das Projekt spenden.

Text und Bilder von Klaus-Dieter Hahn