Höhepunkt des Afrika-Festivals in Bad Neustadt: Der von Studenten aus Ruanda musikalisch und tänzerisch begleitete Gottesdienst.
Katholische Sonntagsgottesdienste werden in Deutschland üblicherweise klar strukturiert, eher ruhig, beschaulich und festlich gefeiert. Man kniet, steht und sitzt still und mehr oder weniger andächtig in den Bänken, singt die von der Orgel begleiteten harmonischen Lieder mit und betet für sich und in der Gemeinschaft. Ganz anders die Messfeier am vergangenen Sonntag in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“. Afrikanische Trommeln statt Orgelspiel, fremdländischer Gesang, ausdrucksstarker Tanz zum rhythmischen Klatschen, verzückte Freude, strahlende, lachende Gesichter überall. War es diese Faktoren oder die pure Neugierde, die die Gläubigen in Scharen zum Gottesdienst Abschlusstag des „2. Afrika-Festivals“ strömen ließ ? Dekan Dr. Andreas Krefft war jedenfalls sprachlos, als er eingangs begrüßte: „Unsere Kirche war noch nie so voll !“. Riesig freute er sich über die große Besucherzahl. Ganz vorne die Gäste aus Afrika, die schon am Vortag für heitere und ausgelassene Stimmung, afrikanisches Flair und unbeschwerte Fröhlichkeit auf dem Pfarrhausplatz gesorgt hatten. Studenten aus Ruanda, die ihr Land und ihre Kultur an beiden Tagen prächtig repräsentierten. „Ihr seid Botschafter eures Landes !“, unterstrich Dr. Krefft, stellte sie einzeln vor und betonte, dass man mit dem Afrika-Festival all den Menschen Dank sagen möchte, die als Paten für ruandische Kinder da sind, die mit ihren Spendengeldern die Hilfsprojekte, die Verbesserung der Bildung und Ausbildung der Kinder und Jugendlichen fördern. Miteinander gemeinsam eine schöne, unvergessliche Zeit verbringen – das war die Art, wie die afrikanischen Gäste sich für alles bedankten. Zur Feier des Tages hatte Dekan Dr. Krefft ein Messgewand angelegt, das er aus dem einzigen anerkannten Wallfahrtsort Afrikas, Kibeho in Ruanda, mitgebracht hatte. Dort war vor einigen Jahren die Mutter Gottes drei Mädchen erschienen. Während die Kirchenbesucher anfangs noch andächtig den für europäische Ohren doch eher ungewohnten Klängen und Liedern lauschten, so war der Bann doch rasch gebrochen und alle klatschten begeistert im Rhythmus mit. Kein Wunder, dass sich auch Dekan Dr. Krefft am Ende „für die andere Art von Gebeten“ bedankte, „mit denen ihr uns heute so reich beschenkt habt !“ Für einen weiteren Klangtupfer sorgte Patrick aus Ruanda mit seinem hiesigen deutschen Chor, der den Gottesdienst zusätzlich bereicherte.
Nach dem Gottesdienst setzte sich dann draußen das Gute-Laune-Afrika-Festival“ bei Sonnenschein und angenehmen sommerlichen Temperaturen munter fort.
Text und Bilder: Klaus-Dieter Hahn