Mathe und Frühstück

Im Jahr 2016 wurde das Projekt „Mathe und Frühstück“ ins Leben gerufen.

Viele arme Familien konnten es sich nicht leisten, das Schulgeld für ihre Kinder aufzubringen. Stattdessen schickten sie die Kinder zur Arbeit, wo sie wie Sklaven behandelt wurden. Sie erhielten keinen Lohn, sondern lediglich eine warme Mahlzeit.

Mit 25 Cent pro Tag konnte damals ein Kind ernährt werden – das entspricht 5 € im Monat oder 60 € im Jahr. So entstand das Projekt „Mathe und Frühstück“ mit dem Ziel, den Familien einen Anreiz zu geben, ihre Kinder zur Schule zu schicken.

Für den Kauf eines Gartengrundstücks übergab Abana-Baseka den Verantwortlichen vor Ort einen erheblichen Zuschuss. Früher wurden die Erträge des Gartens und der Schweinezucht hauptsächlich für die Schulspeisung verwendet. Da die Schulspeisung in dieser Form nicht mehr existiert, fließen die Erträge nun in die Unterstützung besonders bedürftiger Familien.

Die Erfahrung hat außerdem gezeigt, dass es nicht sinnvoll ist, wenn in einer Familie nur ein oder zwei Kinder ausreichend versorgt werden, während die anderen weiterhin hungern. Diese Ungleichheit führte dazu, dass das Konzept der Schulspeisung überdacht und das Projekt neu ausgerichtet wurde.

Das Projekt „Mathe und Frühstück“ läuft weiter, hat sich jedoch inhaltlich verändert. Statt einer Schulspeisung steht nun die gezielte Unterstützung besonders bedürftiger Familien im Mittelpunkt. An sechs verschiedenen Orten in Ruanda und 13 in Burundi werden sie mit Saatgut, Grundnahrungsmitteln und anderen lebensnotwendigen Hilfsgütern versorgt.

Die Folgen des Klimawandels haben die Lebensbedingungen erheblich verschlechtert. Während es früher feste Erntezeiten und zwei Regenzeiten pro Jahr gab, verschieben sich die Ernten nun um sechs bis acht Wochen nach hinten – eine Zeit, in der viele Menschen hungern. Hinzu kommen immer häufigere Unwetter, die teilweise ganze Ernten vernichten. Da die Versorgung über lokale Landwirtschaft nicht mehr zuverlässig gewährleistet werden kann, musste sich auch das Projekt „Mathe und Frühstück“ anpassen. Statt einer regelmäßigen Schulspeisung steht nun die direkte Unterstützung betroffener Familien im Fokus.

Hier setzt das Projekt nun neu an:
In Zeiten extremer Not werden besonders betroffene und bedürftige Familien gezielt unterstützt. Sie erhalten Saatgut, Korn (Sorgo) und weitere lebensnotwendige Güter wie Seife, Kleidung und bei Bedarf auch Medikamente. Besonders Schuhe sind in Burundi ein wichtiges Statussymbol und ermöglichen Kindern oft erst den Schulbesuch.
Durch diese Unterstützung soll die wirtschaftliche Situation der Familien stabilisiert werden, damit der Schulbesuch für Kinder nicht mehr durch Hunger oder fehlende Grundversorgung verhindert wird. In vielen Schulen dürfen Kinder nur am Unterricht teilnehmen, wenn sie saubere und ordentliche Kleidung tragen – ein weiteres Hindernis, das durch das Projekt abgemildert wird.